Junge Lehrerin mit Studenten und Studentinnen in Schuluniform

15. März 2020

15. März 2020

Früchte der Arbeit – Erst Schülerin heute Lehrerin in KIUMA-Sekundarschule

Clara John Soko hätte wohl überall in Tansania Lehrerin werden können. Lehrer sind in dem ostafrikanischen Land Mangelware: In den dortigen Primarschulen kommen auf einen Lehrer durchschnittlich 51 Schüler, wie die Zeitung „The Citizen“ im August 2018 berichtete. Ziel der Regierung sei ein Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:40*. Clara John Soko aber zog es nicht an eine Schule in einer der größeren Städte, wo man sie wahrscheinlich mit Kusshand genommen hätte. Stattdessen hat sich die 32-Jährige nach ihrem Studium entschlossen, an die KIUMA-Sekundarschule zu gehen – weit abgelegen im Süden des Landes – rund 200 Kilometer von der nächsten „richtigen“ Stadt Songea entfernt. In KIUMA arbeitet sie als Lehrerin für die Landessprache Kisuaheli im „Advanced Level“. Das sind die Klassen, die junge Leute zum Abitur führen.

Es war eine bewusste Entscheidung der jungen Frau, an diesen Ort zu gehen. Sie hatte 2004 und 2005 mit zu den ersten Schuljahrgängen gehört, die die KIUMA-Sekundarschule besuchten. Damals hatte sie die Einrichtung kennen und schätzen gelernt. Ihr Vater arbeitete in der Zeit als Mechaniker auf dem Gelände und konnte sie an der Schule anmelden. Nach dem Abschluss dort konnte sie an einer anderen Schule das Abitur machen und die Universität besuchen.

* Zum Vergleich: An nordrhein-westfälischen Schulen lag das Verhältnis an Grundschulen bei 1:17, an Hauptschulen bei 1:10 und an Gesamtschulen bei 1:12,7, so das Ministerium für Schule und Bildung des Landes.

„Ich habe es selbst erlebt:
Wenn du dich anstrengst, kannst du alles werden“

Clara John Soko

„Möchte KIUMAs Anliegen unterstützen“

junge Lehrerin vor Schülern alle mit dunkler Hautfarbe

Clara John Soko möchte den jungen Menschen aus ihrer Heimatregion zu einem besseren Leben verhelfen.

Zu ihrer Motivation, jetzt nach über zehn Jahren wieder nach KIUMA zu kommen, sagt sie: „KIUMA möchte den Menschen der Region zu einem besseren Leben verhelfen. Dieses Anliegen möchte ich gern unterstützen.“ Sie hofft, dass die Menschen in diesem Teil des Landes eines Tages ähnliche Lebensverhältnisse erreichen können wie in den großen Städten oder an der Küste.

Außerdem wolle sie den Schülern mit ihrem Leben ein Beispiel dafür geben, dass man es auch in einer abgelegenen Region wie dem Tunduru-Distrikt zu etwas bringen kann. „Ich habe es selbst erlebt: Wenn du dich als Schüler anstrengst, kannst du als Erwachsener praktisch alles werden und einen guten Beruf ergreifen.“ Diese Chance hätten in KIUMA auch Menschen, die aus einfachen Verhältnissen kämen. Die Schule ermögliche eine qualitativ gute Ausbildung für ein vergleichsweise geringes Schulgeld.

Und Clara John Soko sieht für sich selbst und ihren achtjährigen Sohn auch heute noch die Chance, vieles zu schaffen. Der Sohn besucht ein Internat in Songea, obwohl sie alleinerziehend ist und keine fremde finanzielle Unterstützung erhält. Allein mit ihrem Lehrergehalt muss sie die Ausbildung des Jungen finanzieren. Auch wenn es nicht leicht ist, kommt sie über die Runden. Sie sieht ihn höchstens einmal im Monat am Wochenende. In der Zwischenzeit vermisst sie ihn. Gleichzeitig hofft sie aber, dass auch er sich anstrengt und die Chance nutzen wird, die er mit der Ausbildung an einer guten Schule bekommt.

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